Agios Nikolaos im Griechenland-Lexikon

Agios Nikolaos ist die offizielle Verwaltungshauptstadt von ganz Ostkreta und ist voller Schönheiten. Eines der beliebtesten Postkartenmotive ist die Mirabello-Bucht, die an der Stadt liegt und von hohen Bergen gesäumt ist. Am Westufer befinden sich zahlreiche Hotels, von denen einige zu den besten Hotels auf Kreta gehören. In den Bergdörfern ist man in einer ganz anderen Welt, in der man vom Tourismus nichts spürt. Ein beliebtes Ziel für Ausflugsbusse ist das 2148 Meter hohe Dikti-Gebirge. Hier befinden sich die Geburtshöhle des Zeus und Tausende von Windrädern. Links und rechts dieser Hochebene ist es aber sehr ruhig und ursprünglich. Durch das Grundwasser und die Schneeschmelze der Berge ist die Lassithi-Hochebene ein sehr fruchtbares Schwemmland. Hier wird intensiv der Anbau von Kartoffeln, Getreide, Gemüse und viel Obst betrieben. Die vielen Felder und Gräten laden zu einem ausgiebigen Spaziergang ein. In Agios Nikolaos leben rund 8000 Einwohner, die sich im Sommer um rund 12. 000 Menschen vermehren. Somit ist hier alles schon auf den ersten Blick voll und ganz auf Tourismus eingestellt. Die Ufer der Mirabello-Bucht sind geschwungen und von kleinen Buchten gesäumt. Daher sind die meisten Hotels in die Breite und nicht in die Höhe gebaut. Am Schönsten ist die Stadt vom Ufer des Sees Limni Vulismeni, der durch einen Kanal mit dem Hafen des Ortes verbunden ist. Um den See und die Hafen ranken sich viele Geschichten und Sagen. So soll hier nach dem letzten Vulkansausbruch vor rund 50 Jahren das Wasser schäumend aufgestiegen sein und viele tote Meersbewohner angeschwemmt haben.

Sehenswertes und Museen in Agios Nikolaos

In Agios Nikolaos gibt es viel Sehenswerts, wie beispielsweise die Agio Triada Kirche. Diese moderne Hauptkirche, die der Dreifaltigkeit geweiht ist, befindet sich an der Platia El- Venizelos im Zentrum. Sie ist reich an neuen Wandmalereien im traditionellen byzantinischen Stil. Eine weitere sehr interessante Kirche ist die Agios Nikolaos Kirche, die uralt sein muss. Im Innern befinden sich spärliche Spuren von anikonischen Wandmalereien, auf denen Symbole statt Christi und der Heiligen dargestellt sind. Somit wurde sie aller Wahrscheinlichkeit nach, in der Zeit des Ikoniklasmus, im 8. oder 9. Jahrhundert gebaut. Eines der interessantesten Museen in dieser Gegend ist das archäologische Museum. Es zeigt viele Funde aus Ostkreta, unter denen sich interessante Ikonen und schöne Vasen befinden. Besonders erwähnenswert ist die Gottin von Mirtos, ein frühminoisches Keramikgefäß, das deutliche Merkmale einer Frau trägt. Einzigartig ist auch ein Totenschädel aus dem 1. Jahrhundert. Er ist mit einem Kranz aus goldenen Blättern geschmückt und hat im Mund eine Münze als Fährgeld für die Reise in die Unterwelt. Beeindruckend ist auch das Folkloremuseum, dass sich an der Kanalbrücke befindet. Es zeigt viele traditionelle Webarbeiten, Stickereien, Holzschnitzereien und Trachten. Besonders interessant sind hier die Fotos aus den 1930er Jahren, als Fremde in Agios noch eine große Seltenheit waren. Unbedingt besuchen muss man auch das Pan L. Vafiadis. Dieses Goldschmiedeatelier bietet edlen und teilweise auch recht teuren Schmuck. Hier wird noch richtig handwerklich gearbeitet und man kann zuschauen. Ebenfalls nicht fehlen darf ein Besuch in Kastelli, dass rund 20 Kilometer entfernt von Agios Nikolaos liegt. Hier kann man viele alte venezianische Herrschaftshäuser mit kunstvoll geschmiedete Tore bestaunen.


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