Ierapetra im Griechenland-Lexikon

Ierapetra befindet sich an der Südküste des östlichen Kretas und ist eine etwas afrikanisch anmutende Kleinstadt, mit rund 8500 Einwohnern. Hier regnet es äußerst selten und die heißen Wüstenwinde aus Afrika tun ihr bestes, damit es hier immer warm ist. Ierapetra ist die südlichste Stadt Griechenlands und liegt in einer großen Küstenebene. Die Gegend ist hier mit Gewächshäusern übersät und Gurken und Tomaten bestimmen den Lebensrhythmus der Bevölkerung voll und ganz. Touristisch ist hier nicht soviel los. Die meisten Urlauber verbringen ihre Zeit in einem großen Strandhotel, dass über 1500 Betten verfügt. Das Herz der Stadt ist für die Urlauber die Uferpromenade, da sich hier die Tavernen und Cafes aneinander reihen. Im westlichen Abschnitt von Ierapetra befindet sich die Altstadt, an die sich im Osten die Neustadt mit Markthalle, Behörden und Geschäften schließt. An beiden Seiten der Uferpromenade befinden sich gute Strände. Die Uferpromenade selbst ist mit farbigen Marmor- und Travertinplatten gepflastert. Bereits in der Antike war Ierapetra als Hierapytna besiedelt. Zu Beginn des 4. Jahrhunderts war es Bischofssitz und diente den Venezianern und Türken später als Festung. Hier soll sogar Napoleon im Jahre 1798 auf seinem Beutezug nach Ägypten übernachtet haben. Er war einer Legend zufolge mit fünf Seeleuten an Land gegangen um frisches Trinkwasser für seine Flotte zu besorgen. Dabei kam er mit einem einheimischen Notar ins Gespräch. Dieser kannte Napoleon nicht und lud ihn in kretischer Gastfreundschaft zum Essen und Schlafen zu sich nach Hause in. Erst am nächsten Morgen fand der Notar im Bett eine Nachricht, in der sich Napoleon zu erkennen gab.

Was ist los in Ierapetra

Viele Sehenswürdigkeiten gibt es in Ierapetra nicht. Sehenswert ist hier lediglich eine Festung, sie sich am westlichen Ende der Uferpromenade befinden. Sie wurde erst 1626 von den Venezianern erbaut. Hinter der Festung erstreckt sich die Altstadt mit vielen kleinen Gassen aus der Zeit der türkischen Besatzung. An einer stillen Platia befindet sich eine Moschee mit einem restaurierten Minarett und einem Brunnenhaus. Interessant ist allerdings das archäologische Museum. Es befindet sich in einer ehemaligen türkischen Schule und zeigt viel Keramik und Münzen sowie einen besonders schönen minoischen Sarkophag mit Darstellungen aus dem täglichen Leben. Des weiteren befindet sich hier eine hervorragende Statue der Göttin Demeter aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Möchte man den Flair eines typisch griechischen Marktes erleben, ist man in der Markhalle genau richtig. An diesem geschäftigen Platz an der Odos S. Hute werden Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst feilgeboten. Jeden Samstag findet am Vormittag auf der Odos Psilinaki, im Osten der Stadt, ein bunter Straßenmarkt statt, der in jedem Fall ein Besuch wert ist. Sportlich kann man sich hier mit Windsurfen, Wasserskifahren und Segeln beschäftigen. Auch Kanus und Tretboote kann man hier am Strand mieten. Am Abend verbringt man seine Zeit in den zahlreichen Musikbars und Diskotheken, die man vor allem hinter der Uferpromenade findet. Ungefähr fünf Kilometer landeinwärts befindet sich das kleine Dorf Vagia. Hier sitzt man am besten in der Ouzerie Lela am Dorfplatz und genießt bei Landwein und kretischen Mesedes inmitten von vielen Einheimischen den Flair der Insel. Die Ausstattung ist einfach, den mehr als Holztische und Holzbänke gibt es nicht, aber gerade das macht es aus.


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