Minotaurus im Griechenland-Lexikon

An der Nordküste Kretas befinden sich die Ruinen des Palastes von Knossos. Knossos war die bedeutendste Stadt der ältesten europäischen Hochkultur der Minoer, deren Namen von König Minos, der ungefähr 2000 v. Chr. über Knossos herrschte, abgeleitet ist. Der Palast ist der zweite an dieser Stelle erbaute, da der erste durch ein Erdbeben zerstört wurde. Die umbaute Fläche betrug ungefähr 21 000 Quadratmeter, der Palast soll auf bis zu fünf Stockwerken über 1 300 Räume verfügt haben. Die labyrinthartig angelegten Flure und Treppenhäuser waren, ebenso wie die vielen Räume, reich verziert. In Zisternen wurde Regenwasser aufgefangen, das dazu diente, den Palast mit fließendem Wasser zu versorgen. In den Badezimmern gab es Sitzbadewannen und Toiletten mit Wasserspülung, die Wohnräume wurden über eine Warmwasserheizung beheizt. In dem Palast, der nie durch eine Befestigungsmauer gesichert war, wurde der gesamte Reichtum der Insel aufbewahrt, sowohl die Steuergelder, als auch die reichhaltigen Vorräte an Honig, Olivenöl und Getreide. Der Hafen von Knossos war Heraklion. Hier war die Flotte der Minoer angesiedelt, die zu ihrer Zeit die stärkste im gesamten Mittelmeerraum war. Der Sage nach soll Minos Frau durch einen Fluch des Zeus ein menschenfressendes Ungeheuer, das halb Mensch, halb Stier war, den Minotaurus, geboren haben. Der Minotaurus wurde in einem Labyrinth eingesperrt, wo ihm regelmäßig Athener Jünglinge und Jungfrauen geopfert wurden. Theseus meldete sich freiwillig und tötete den Minotaurus. Mit Hilfe des magsichen Wollknäuls des Daidalos fand er den Weg aus dem Labyrinth heraus und floh danach mit Minos’ Tochter Ariadne nach Naxos.


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