Philippi im Griechenland-Lexikon

Im Jahr 49 gründete der Apostel Paulus die erste christliche Gemeinde Europas in dem kleinen makedonischen Ort Philippi nahe der heutigen Stadt Kavalla. Am Ufer eines Baches taufte er eine Frau namens Lydia zur ersten Christin auf europäischem Boden. Aber bereits rund 90 Jahre früher wurde Philippi zu einer bedeutenden Stadt im römisch besetzten Griechenland, denn hier besiegten schon 42 v. Chr. die Anhänger Cäsars, Oktavian und Antonius dessen Mörder Brutus und Cassius. Während der römischen Zeit erlebte Philippi aufgrund seiner strategisch bedeutenden Lage an der Via Egnatia einen großen Aufschwung. Ihren Namen trägt die Stadt, die ursprünglich Krenides hieß, seit der Eroberung durch König Philipp II. im 3. Jahrhundert v. Chr. Während der Eroberung des byzantinischen Reiches durch die Türken im 15. Jahrhundert wurde die Stadt vollkommen zerstört. In der heutigen Zeit ist Philippi eine bedeutende antike Ausgabungsstätte, in der Ruinen römischer und frühchristlicher Bauwerke freigelegt wurden. Das gut erhaltene Amphitheater dient heute wieder zur Aufführung antiker Dramen. Pfeiler und Wände der Ruinen von drei Basiliken aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. und das Forum Romanum sowie Reste der Akropolis können hier besichtigt werden. Auch das antike Pflaster der Via Egnatia, die von Thessaloniki nach Konstantinopel führte, ist stellenweise noch sehr gut erhalten. Aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit wurden bei den Ausgrabungen kleinere Gegenstände gefunden, die im Ausgrabungsmuseum ausgestellt sind. In der Nähe der Ausgrabungsstätte, dem sechs Kilometer entfernten Ort Laspoloutra, gibt es die Heilschlammbäder Lydia-Laspolutra. Ein Bad in dem warmen Schlamm des Bachbettes soll Linderung bei verschiedenen Beschwerden bringen.


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