Vergina im Griechenland-Lexikon

Zehn Kilometer südöstlich von Veria im Norden von Griechenland befindet sich der Ort Vergina. Hierbei handelt es sich um eine Ausgrabungsstätte, die sehr wahrscheinlich mit der antiken Stadt Aigai identisch ist. Diese Stadt war bis 410 v. Chr. die Hauptstadt des gesamten Königreiches Makedonien. Später diente dieses Gebiet als Begräbnisstätte der makedonischen Könige. Außerdem befindet sich hier eine Hügelgräbernekropole aus der Eisenzeit. Sie besteht aus ungefähr 300 Gräbern aus dem 11- bis 9. Jahrhundert v. Chr. Daneben wurde eine Siedlung gefunden, die jedoch bisher nicht ganz eindeutig zugeordnet werden konnte. Seit dem Jahre 1996 gehören die weltbekannten Ausgrabungsstätten von Vergina zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die antike Stadt bei Vergina erstreckt sich nördlich von der Palastanlage. Hierzu gehören mehrere Heiligtümer und auch ein Theater, dass vermutlich aus der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. stammt. In der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. scheint diese Stadt sehr stark zerstört worden zu sein. An den Hängen des Pieriah-Gebirges befinden sich die Überreste des Palastes, der 104,5 x 88,5 Meter misst und einen quadratischen Innenhof mit 44,5 Metern Seitenlänge hat. Dieser Innenhof wurde von einem Säulengang eingegrenzt, an den sich unzählige Räume anschlossen. Auf der Ostseite war der Palast wahrscheinlich zweigeschossig und hatte eine wunderbare Terrasse. Vermutlich wurde der Palast im Jahre 168 v. Chr. durch die Römer zerstört. Die Kammergräber aus der Makedonischen Zeit befinden sich rum um die Ausgrabungsstätte Vergina. Alle Gräber sind bis heute gut erhalten und reichlich bemalt. Zudem fand man hier bei Ausgrabungen sehr viele schöne und wertvolle Grabbeigaben.


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