Achilleion im Griechenland-Lexikon

Auf Korfu befindet sich ein Palast, der erst 1892 fertig gestellt wurde, das Achilleion. So griechisch, wie sein Name klingt, so deutsch waren seine Besitzer. Das Achilleion wurde im Auftrag der österreichischen Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sissi, im pompejischen Baustil in der Nähe des Ortes Gastouri errichtet und diente ihr als Urlaubsresidenz. Statuen von Figuren der griechischen Mythologie schmückten das Haus und den Garten. Eine Besonderheit ist eine Marmorstatue des sterbenden Achilles im Garten des Palastes, den Sissi besonders verehrte. Sissi liebte diesen Ort und verbrachte bis zu ihrem Tod im Jahr 1898 so viel Zeit hier, wie ihr möglich war. Nach ihrem Tod hegte Kaiser Wilhelm II. ein besonderes Interesse an diesem Palast und kaufte ihn im Jahr 1907. Das Achilleion wurde zu einem diplomatischen Zentrum umgewandelt. Viele der typisch griechischen Einrichtungsgegenstände wurden durch solche aus Berlin ersetzt. Zu der Statue des sterbenden Achilles ließ Kaiser Wilhelm II. eine zweite Achilles-Statue errichten, die jedoch einen kämpferischen Archilles mit Schild und Speer zeigt. Nach dem ersten Weltkrieg ging das Eigentum am Achilleion an die griechische Regierung über, wurde aber im zweiten Weltkrieg erneut als Hauptsitz der deutschen Besatzungsmacht genutzt, bevor es wieder an den griechischen Staat zurückgegeben wurde. Es fand dann kurzzeitig Verwendung als Museum und Spielcasino durch ein Privatunternehmen und wurde 1983 erneut vom Staat Griechenland übernommen. Seit dieser Zeit diente es als Tagungsort für EU-Gipfeltreffen und wurde im Jahr 2003 grundlegend renoviert. Seither kann das Achilleion öffentlich besichtigt werden und ist Korfus meistbesuchte Touristenattraktion.


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