Eretria im Griechenland-Lexikon

Eretria ist eine Stadt auf der Insel Euböa und war um 500 v. Chr. ein sehr wichtiges Zentrum. Allerdings verflog ihre Bedeutung bereits in der Antike. Aufgrund von archäologischen Funden wird davon ausgegangen, dass die Stadt im 9. Jahrhundert v. Chr. entstanden ist. Erst diente sie nur als Hafen und wurde erst durch die Zerstörung durch ein Feuer bedeutend. Nach der Feuersbrunst um 825 v. Chr. stieg die Bevölkerung und Bedeutung enorm an. Eretria und Chalkia gründeten zusammen Kolonien in Pithekoussai und Kyme in Italien. Zwischen beiden Städten entfachte sich jedoch im 8. jahrhundert v. Chr. ein heftiger Streit, in dem es um die fruchtbare Lelantische Ebene ging. Es kam zum Krieg, der beide Seiten lange Zeit sehr schwächte. Erst zwischen 500 und 479 v. Chr. erlangte Eretria wieder historische Bedeutung. Neben Athen war sie die einzige Stadt, die den kleinasiatischen Städten Schiffe zur Hilfe schickte. Später wurde Eretria von den Persern erobert und zerstört. Allerdings muss Eretria schnell wieder aufgebaut worden sein, was archäologische Funde erzählen. Im Jahr 198 v. Chr. wurde die keine Stadt dann von den Römern geplündert und entgültig zerstört. Nach der griechischen Unabhängigkeit wurde das moderne Eretria gegründet. Heute ist es ein beliebter Urlaubsort und seit den 1890er Jahren wird hier fleißig nach Spuren der Geschichte gesucht. Seit dem Jahre 1964 stehen die Ausgrabungen unter der Leitung der griechischen archäologischen Behörde und der Schweizer Archäologischen Schule. Letztere hat auch das Museum eröffnet, in dem die Ausgrabungen von Eretrai und Lefkandi zu sehen sind. Das beliebte Touristenziel hat heute eine weitläufige Strandpromenade mit vielen Tavernen. Am nördlichen Stadtrand kann man den aktuellen Ausgrabungen zusehen. Die Stadt Eretria hatte in der Antike eine ebenso große Bedeutung wie Chalkida. Die Stadt selbst und ihre Umgebung gleichen einem großen Freilichtmuseum, da sich hier bedeutende Ausgrabungsstätten befinden. Der Ort Amarynthos unterteilt sich in den antiken und den neuen Teil. Es wird vermutet, dass sich während der mykenischen Zeit die Stadt Eretria an der Stelle des heutigen Amarynthos befand. Die Städte Chalkida und Eretria konkurrierten in der Antike sowohl wirtschaftlich, als auch kulturell miteinander, was letztendlich im Jahr 720 v. Chr. zum Lilantischen Krieg zwischen diesen Städten führte.


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