Euripos im Griechenland-Lexikon

Nur vierzig Meter breit ist die schmalste Meerenge der Welt mit dem Namen Euripos, die die Insel Euböa vom Festland trennt. Daher ist die Insel hier auch über eine Brücke an das Festland angeschlossen. Bis zu zwanzigmal am Tag durchströmt das Meerwasser diesen engen Kanal in wechselnder Richtung mit der Gewalt eines Gebirgsbaches. Der Richtungswechsel der Strömung geschieht dabei immer sehr plötzlich. Aristoteles stürzte sich aus Verzweiflung darüber, dass er keine Erklärung für dieses Phänomen fand, in die Fluten dieses natürlichen Kanals. Euböa ist mit einer Fläche von über 3 600 Quadratkilometern nach Kreta die zweitgrößte griechische Insel. Mehr als 220 000 Einwohner leben hier hauptsächlich vom Bergbau und von der Landwirtschaft. Auf der Insel wird Magnesit, Eisen, Nickel, Asbest und Marmor abgebaut. Die landwirtschaftliche Nutzung beschränkt sich beinahe ausschließlich auf die Erzeugung von Walnüssen. Vermutlich war Euböa ursprünglich keine Insel, sondern mit dem Festland verbunden. Man geht davon aus, dass es durch ein Erdbeben abgetrennt wurde. Die Inselhauptstadt Chalkis liegt in unmittelbarer Nähe der Brücke zum Festland und wird aufgrund der geringen Entfernung zur Landeshauptstadt Athen als einer ihrer Vororte betrachtet. Euböa ist über die gesamte Länge von einer Gebirgskette durchzogen. Wunderschöne Sandstrände säumen die Insel, die insgesamt über eine sehr schöne Landschaft verfügt. Der Norden der Insel ist ausgesprochen grün und touristisch noch nicht so stark erschlossen, wie die südliche Inselhälfte. Während das Klima auf Euböa aufgrund der Berge angenehmer ist, als auf dem Festland, beträgt die Wassertemperatur in den Sommermonaten bis zu 28 Grad.


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