Polirinia im Griechenland-Lexikon
Die antike Stadt Polirinia wurde im sechsten Jahrhundert v. Chr. auf einem Berg erbaut. Sie enthält Zeugnisse der hellenistischen, römischen, byzantinischen und venezianischen Kultur. Auf dem Weg zu dem Hügel, auf dem sich die Stadt einst befand, sind eigentümliche, in den Fels gegrabene Löcher und Höhlen zu sehen. Dabei handelt es sich um Gräber aus der Zeit der römischen Belagerung der Stadt. Auf einem Friedhof aus dem ersten Jahrhundert n. Chr. wurde der Schädel eines Athleten gefunden, der mit einer Krone aus goldenen Blättern bekränzt ist und eine Münze von Polirinia im Mund hat. Er ist heute im Archäologischen Museum von Agios Nikolaos ausgestellt. Auf der Spitze des Hügels, an dem Polirinia errichtet wurde, wurden Aquädukte in den Fels gehauen, um die Stadt mit Wasser zu versorgen. Polirinia war eine sehr mächtige Stadt mit zwei Häfen, Falassarna und Kastelli. Heute sind nur noch spärliche Überreste aus der byzantinischen und venezianischen Zeit an der Ausgrabungsstelle zu besichtigen.