Sitia im Griechenland-Lexikon
Die kleine Landstadt Sitia hat rund 7000 Einwohner und ist eine Ortschaft, die sich an einem niedrigen Hang empor zieht. Der zentrale Platz der Ortschaft findet sich an der Platia Iroon Politechniu. Hier befinden sich viele Palmen und ebenso viele Cafes, die der ideal Ort sind, um die Atmosphäre dieses verträumten Dorfes in sich aufzusaugen wie ein Schwamm. Im Umkreis von wenigen Metern in der Parallelgasse, der Odos El. Venizelou und Odos Vitsendzou Kornarou, befinden sich die wichtigsten Geschäfte und Tavernen. In der Altstadt ist nicht besonders viel los, den hier wohnen die meisten Einheimischen. Steigt man zur Burg hinauf, die die einzige Sehenswürdigkeit der Stadt ist, merkt man dies ganz deutlich. Sitia ist noch recht jung, denn die mittelalterliche Siedlung wurde nach der Zerstörung durch die Türken im Jahre 1651 völlig verlassen. Erst um 1870 wurde die Gegend neu besiedelt. Die meisten Häuser in der Altstadt wurden in der Zeit um die Jahrhundertwende erbaut. Wie bereits erwähnt, gibt hier nur eine einzige Sehenswürdigkeit, die Burg. Von der Kazarma aus, einem ehemaligen Fort der Venezianer, hat man einen atemberaubenden Blick. Hier finden im Sommer sehr viele Theater- und Konzertaufführungen statt. Interessant ist allerdings auch das archäologische Museum, dass nur aus einem Saal besteht. Die meisten Funde stammen aus insgesamt 22 Ausgrabungsstätten in der Gegend und sind hier ohne jede schriftliche Erläuterung ausgestellt. Besonders sehenswert ist hier der jüngst in Palekastro gefundene männliche Elfenbeintorso aus der Neupalastzeit. Er hat stilisierte Haare aus gold und ist rund 30 Zentimeter hoch. Ebenso interessant sind auch die Reste einer minoischen Traubenpresse aus ein tönerner Grill aus Kato.
Ausflugsziele rund um Sitia
Wer viel Ruhe, Natur und Entspannung sucht, ist in Sitia und der Umgebung genau richtig. Ein sehr schönes Ausflugsziel ist rund sieben Kilometer von Sitia entfernt. Das Dorf Agio Fotia liegt unterhalb der Dorffelder und hat einen frühminoischen Friedhof. Hier wurden viele kleine Kammergräber freigelegt. Ebenfalls einen Besuch wert ist das kleine, idyllische Dorf Angathia, dass sich zwischen Poalekatro und dem Sand-Kies-Strand Chiona befindet. Hier kann man in einer Familienpension einen richtig ruhigen Urlaub verbringen. Unterhalb des 1237 Meter hohen Askordaia befindet sich der kleine Weiler Bembonas, der nur am Wochenende zwischen Juni und Dezember bewohnt ist. Hier gibt es dann auch zwei Kaffenia, in denen man nicht nur den Raki probieren sollte, sondern unbedingt auch den kretischen Kräutertee Diktamis. Ein sehr uriges Bergdorf ist Chamesi. Lohneswert ist hier das Cretan House Museum, das früher von einer zehnköpfigen Familie bewohnt wurde. Unterhalb des Museums befindet sich ein Kaffeehaus, dessen Wirt den Schlüssel hat und die Besucher mit griechischen Erklärungen durch das Haus führt. Auf einer rund 700 Meter entfernten Hügelkuppe befinden sich die Grundmauern eines ovalen minoischen Gutshofes aus der Altpalastzeit. Ebenfalls einen Besuch wert ist Chiona, hier gibt es eine Taverne mit einer ausgezeichneten Fischsuppe. Von Touristen eher unbeachtet ist das Dorf Chrissopigi. In der einzigen Taverne werden hier Schnecken in einer Gemüsepfanne, Ziegensuppe und gefüllte Zucchiniblätter serviert. Selbstverständlich darf hier ein eigener Landwein nicht fehlen. In der Taverne bekommt man auch einen Schlüssel zu einer völlig unerschlossenen Tropfsteinhöhle. Rund 25 Kilometer von Sitia entfernt befinden sich Reste der antiken Stadt Itanos. Hier sind leider nur noch zwei frühchristliche Basiliken erhalten, jedoch laden die drei grobsandigen und wenig besuchten Strände zum Baden ein.