Delphi im Griechenland-Lexikon
Die antike Stadt Delphi war vor allem wegen seines Orakels bekannt. Die Ausgrabungen dieses Ortes gehören heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Neben den Ruinen der antiken Stadt Delphi gibt es heute eine Kleinstadt, die denselben Namen trägt. Delphi befindet sich in Mittelgriechenland auf einer Berglehne, die wie ein Halbkreis aussieht. Bis zur Küste des Golfs von Korinth sind es gute 15 Kilometer. Ganz in der Nähe befindet sich das sehenswerte Kloster Hosis Lukas. Der Name des Orts leitet sich von dem griechischen Begriff für „Gebärmutter" ab. Er weist auf die Verehrung der Erdgöttin Gaia hin. Im 8. Jahrhundert v. Chr. entwickelte sich das weltberühmte Orakel. Zunächst stand Delphi unter der Herrschaft von Kirrha und im Ersten Heiligen Krieg unterlag es einem Bündnis von Thessalern, Sikyonern und Atheners. So kam Delphi unter die Kontrolle der Amphiktyonen, was bis in das 4. Jahrhundert v. Chr., bis zu Eroberung durch die Makedonier, anhielt. Das Heiligtum war eine vielbesuchte Pilgerstätte, bis die heidnischen Kulte durch Kaiser Theodosius I im Jahre 394 n. Chr. verboten wurden. Im Mittelalter baute man über den Ruinen des antiken Delphi das Dorf Kastri. Französische Archäologen begannen im Jahre 1892 mit den Ausgrabungen und fanden viele antike Ruinen. In der Folge wurden die Bewohner des Dorfes Kastri an die Stelle des heutigen, modernen Delphi umgesiedelt. In der Antike war Delphi der Mittelpunkt der Welt und nach der griechischen Mythologie ließ Zeus zwei Adler von je einem Ende der Welt aufsteigen, die sich in Delphi trafen. Das bekannte Orakel war dem Apollon geweiht und ist das wichtigste Orakel im antiken Griechenland.