Dodekanes im Griechenland-Lexikon

Die Inselgruppe der südlichen Sporaden in der östlichen Ägäis tragen die Bezeichnung „Dodekanes“, was übersetzt nichts anderes bedeutet, als „zwölf Inseln“. Tatsächlich bestehen die südlichen Sporaden aus einer viel größeren Anzahl von Inseln, nämlich ungefähr 160, aber zwölf von ihnen sind die wichtigsten des Dodekanes und nur etwa 25 der Dodekanes sind bewohnt. Nicht alle Sporaden-Inseln gehören zu den Dodekanes und umgekehrt gibt es Dodekanes-Inseln, die nicht zu den Sporaden gehören. Genau genommen ist es heute nicht mehr bekannt, welche zwölf Inseln in der byzantinischen Zeit zu den Dodekanes gezählt wurden. Die Hauptinsel der Dodekanes ist Rhodos, zu den ganzjährig bewohnten gehören darüber hinaus die Inseln Ari, Astipalea, Chalki, Kalymnos, Karpathos, Kassos, Kastellorizo, Kos, Léros, Nissiros, Patmos, Symi, Telentos und Tilos. Die Architektur der Dodekanes wurde durch die Einflüsse unterschiedlicher Herrscher geprägt. Ungefähr 450 Jahre lang herrschten die Türken über den Dodekanes, während dieser Zeit wurde eine eigenständige Verwaltung mit Schulen und medizinischer Versorgung aufgebaut. Die Bewohner genossen verschiedene Privilegien und Steuervorteile. Als die Türken diese Vorteile einschränkten, kam es 1908 zum gemeinsamen Protest der zwölf Inseln. Nachdem die Dodekanes-Inseln sich 1912 für unabhängig erklärten, wurden sie wenig später von Italien besetzt und hießen bis 1943 „Italienische Ägäis-Inseln“. Ab 1943 waren die Inseln von deutschen Truppen besetzt und nach dem zweiten Weltkrieg bis 1947 von britischen. Erst danach wurden die Inseln an Griechenland abgetreten. Die großen Inseln des Dodekanes sind bekannte Tourismuszentren, andere dagegen sind vom Tourismus völlig unberührt, wie die Inseln Lipsi, Chalki und Nissyros. Viele Inseln sind nur kahle Kalksteinfelsen.


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