Kamiros im Griechenland-Lexikon

Wohnen oder Urlaub machen kann man in Kamiros nicht und dennoch ist dieser Ort sehr prominent. Im 2. Jahrhundert n. Chr. wurde diese Stadt nach einem Erdbeben zerstört und nie wieder neu besiedelt. Somit zeigt sich dieser Ort an der Westküste mit seinem schönsten Gesicht. In den Sommermonaten wird dieser Flecken Erde von vielen Touristenbussen überschwemmt. Das Ausgrabungsgelände lädt aber auch geradezu zu einem Besuch ein. Möchte man einen Rundgang genießen, sollte man gleich am Morgen kommen oder kurz vor Schluss. Ihre Blütezeit hatte die einst kleinste der drei dorischen Städte im 6. Jahrhundert v. Chr. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie wiederentdeckt und von den Italienern erst in den 1930er Jahren ausgegraben. An einen Hang gebaut, sieht man von den Häusern aus auf grüne Felder, Pinienwälder und viele Olivenhaine. Bis heute kann man diese Aussicht genießen und kein großes Hotel stellt sich einem in den Weg. Die Stadt steigt terrassenförmig an, wobei die unterste Terrasse zu einem Marktplatz ausgebaut wurde. An den Seiten befanden sich Heiligtümer, Statuen und einige wenige Wohnhäuser. In der Mitte befand sich ein Tempel, der wahrscheinlich Apollo geweiht war. Östlich vom Apollo-Tempel befindet sich ein großer Festplatz mit einer niedrigen Zuschauertribüne. Des weiteren sehr faszinierend sind die an mehreren Stellen erhaltenen Tonröhren, die von einem antiken Wasserversorgungs- und Kanalisationssystem zeugen. Von den einstiegen Prachtbauten ist jedoch kaum noch etwas erhalten geblieben. Allerdings bekommt man hier einen sehr guten Eindruck vom Leben in einer hellenistischen Stadt. Eine Attraktion ganz in der Nähe ist die Insel Chalki. Hier wohnen gerade einmal 300 Menschen auf rund 28 km². Hier erlebt man Griechenland pur: pastellfarbene Häuser machen diese von der UNESCO zur „Insel des Friedens und der Freundschaft für die Jugend der Welt„ erklärten Insel aus.


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