Kefalonia im Griechenland-Lexikon
Die mit knapp siebenhundert Quadratkilometern größte der Ionischen Inseln befindet sich am Golf von Patras. Etwa vierzigtausend Menschen leben auf Kefalonia oder Kefallinia, wie die Insel auch genannt wird. Vermutlich handelt es sich um die in der Odysseus-Sage bezeichnete Insel Same, die zu dessen Besitz gehörte. Landschaftlich ist die Insel besonders abwechslungsreich, der 1 628 Meter hohe Berg Ainos ist der höchste Berg der Ionischen Inseln. Er ist mit schwarzen Tannen bewachsen, die ihm auch den italienischen Namen Monte Negro gaben. Lange Sandstrände, Kieselstrände, spektakuläre Steilküsten und rötliche Strände säumen die Küsten der Insel. Auf einer Hochebene wächst der berühmte Robola-Wein. Zwei der am stärksten bedrohten Tierarten des Mittelmeerraumes sind noch an der der Insel Zakynthos zugewandten Küste von Kefalonia zu finden, die Unechte Karettschildkröte und die Mittelmeer-Mönchsrobbe. Ein Naturwunder bildet das in der Nähe der Hauptstadt von Kefalonia, Argostoli, im Karst versickernde Meerwasser, das viele Kilometer entfernt an der Ostküste der Insel in einem See wieder hervortritt und einen kleinen See in der Melissani-Höhle speist. Eine kleine Insel, die sich in diesem See befindet, diente in der Antike der Verehrung des Hirtengottes Pan. Die Stadtmauer der alten Stadt Same aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. ist das besterhaltene antike Bauwerk der Insel. Die venezianischen Festungen von Assos und Kastro sind ebenfalls noch gut erhalten. Ein Ikonenmuseum befindet sich in der byzantinischen Klosterkirche Agios Andreas in der Nähe von Kastro. In der Klosterkirche des Klosters Agio Gerassimos wird der unverweste Leichnam des Inselheiligen aufbewahrt, der noch heute von den Einheimischen verehrt wird.