Olympieion im Griechenland-Lexikon
Einer der größten Tempel des antiken Griechenlands war das Olympieion, auch Tempel des olympischen Zeus genannt. Mit dem Bau begann man bereits im 6. Jahrhundert v. Chr., wobei es erst im 2. Jahrhundert v. Chr. durch den römischen Kaiser Hadrian vollendet wurde. Von der Akropolis aus hat man einen wunderbaren Blick auf das Olympieion, dass nur rund 500 Meter entfernt liegt. Wann, wie und warum das Olympieion zerstört wurde, konnte man nicht herausfinden. Archäologen vermuten, dass es hier im Mittelalter ein starkes Erdbeben gab und dass die Ruinen anschließend als Steinbruch benutzt wurden. Im Jahre 1889 hat man mit den archäologischen Ausgrabungen an dieser Stelle begonnen. Nach dem ursprünglichen Plan war das Olympieion ein Dipteros mit acht Säulen auf den schlanken Seiten und 21 Säulen auf den langen Seiten. Der Naos sollte von 108 Säulen umringt werden. Der Tempel war mit einer Grundfläche von 108 mal 41 Metern nicht zufällig fast so lang wieder der monumentale Heratempel auf Samos. Der Bau war wohl ursprünglich in dorischer Ordnung geplant und wurde auch so begonnen. Jedoch verfügt er über viele Eigenheiten der ionischen Architektur im Grundriss. Allerdings wurde von diesem ursprünglichen Entwurf nicht mehr als ein Stufenbau fertiggestellt, für den damals ein poröser Kalkstein verwendet wurde. Die heutige Ruine stammt aus der Zeit des Hochhellenismus, die erst nach 300-jähriger Bauzeit fertiggestellt wurde. Dabei wurde der Grundriss nur teilweise verändert und es wurden 20 17 Meter hohe korinthische Säulen gebaut, von denen heute noch 15 aufrecht stehen. Nachweislich handelt es sich hierbei um den einzigen korinthischen Tempel Griechenlands. Für alle Bauteile wurde pentelischer Marmor verwendet.