Thessaloniki im Griechenland-Lexikon

Nach der Schwester Alexander des Großen, Thessalonike, wurde die zweitgrößte Stadt Griechenlands auf der Halbinsel Chalkidiki im Norden des Landes benannt. Ihr Gemahl, König Kassander, gründete die Stadt 315 v. Chr., die in der Antike und bis zum Beginn des letzten Jahrhunderts die bedeutendste Metropole der Ägäis war. Die Stadt erstreckt sich vom Ufer des Thermäischen Golfes bis hinauf zu den Hügeln des Chortiatis-Gebirges. Das historische Zentrum ist noch immer zum Großteil von den mittelalterlichen Stadtmauern umgeben. Die Stadt wurde über die Jahrtausende von vielen Kulturen geprägt und fand bereits in der Bibel Erwähnung. Im 4. Jahrhundert v. Chr. war Thessaloniki sogar Hauptstadt des römischen Reiches. Die frühchristlichen und byzantinischen Kirchen, die in großer Anzahl in Thessaloniki zu finden sind, wurden teilweise in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. 1997 war Thessaloniki Europäische Kulturhauptstadt. Aus der römischen Zeit sind noch heute Überreste des Palastes von Kaiser Galerius, ein Triumphbogen und sein Mausoleum, die Rotunda, erhalten. In der frühchristlichen Zeit wurde diese in eine Kirche, die Georgsrotunde, umgewandelt. Später wurde dann aus ihr eine Moschee und sie erhielt ein Minarett. Dieses Bauwerk macht besonders deutlich, wie die verschiedenen Kulturen das Stadtbild immer wieder verändert und ergänzt haben. Besonders eindrucksvoll hat die islamische Zeit ihre Spuren in der Stadt hinterlassen. Türkische Bäder und Bazare sind noch heute in Betrieb oder dienen als Kulturzentren. Das Bezestani aus dem 16. Jahrhundert ist noch immer als Markthalle in Betrieb. Auch das Wahrzeichen der Stadt, der „Weiße Turm“ stammt aus der osmanischen Zeit.



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